Destroyed in Polen 29.04.05 – 02.05.05
Tag 1. Die Anreise
Freitags morgens um 6:00Uhr ging es nun los, unser erster Auftritt außerhalb Deutschlands wurde in Angriff genommen. Mit dabei im riesigen Reisebus waren der Rockclub Schwalbach, unsere ewige Partnerband Hamlet's Question und natürlich wir.
Das erste Highlight zeichnete sich an der ehemaligen Ostdeutschen Grenze ab, hier wechselten nämlich unsere Busfahrer. Ein blöder Nebeneffekt war, das kurz vor der Raststätte ein Bierkasten sich verselbstständigte und im Treppenaufgang des Busses landete. Der neue Busfahrer schien sehr begeistert zu sein, als ihm die zerborstenen Flaschen und fließendes Bier entgegentraten. Somit erhielt er gleich einen sehr guten Eindruck der Reisegruppe.
Gegen Mittag passierten wir dann ohne große Komplikationen die Grenze nach Polen und die Straßenqualität begann sich mehr und mehr zu verschlechtern.
Nach ungefähr der Hälfte der uns angegebenen Reisezeit von 15 Stunden wurde der Verkehr langsam stockend, was sich zu einem absoluten Totalstau entwickelte. Nachdem festgestellt wurde das auf der Straße gar nichts mehr geht, verließen wir alle den Bus und gammelten am Straßenrand vor uns hin. Lustigerweise entdeckten uns daraufhin kleine Kiddies einer polnischen Schulklasse oder so ähnlich….die im Reisebus ein paar Reihen vor uns standen.
Ich weis nicht was sie an uns so toll fanden(evtl. dachten die wir wären Metallica oder so was). Jedenfalls hämmerten sie gegen ihre Busscheiben und zeigten uns das absolute Evil-Zeichen.
Da der „Funk“ von den Hamlets seine Klampfe samt Miniamp im Handgepäck hatte, wurde diese spontan rausgeholt und vor dem Bus der Kids heftige Riffs gezockt.
Der Höhepunkt dieser Session endete dann damit, dass Marco mit umgehängter Klampfe den Bus der Kids bestieg. Leider waren die Betreuerinnen bzw. Lehrerinnen der Kids nicht so angetan von der Aktion, worauf es ein paar strenge Worte in polnisch hagelte.
Wir zogen uns darauf langsam zurück.
Als der Stau bewältigt war fuhren wir dann weiter auf schlechten Straßen Richtung Olkusz, das sich zwischen Krakau und Kattowice befindet.
Ungefähr 16Stunden nach unserer Abfahrt erreichten wir dann endlich Olkusz, unsere polnische Kontaktperson wartete dort an einer Tankstelle.
Von dort ging es dann zum Hotel, welches sich an der Rückseite der hiesigen Sporthalle befindet.
Nach der Zimmereinteilung nahmen wir unser Abendessen im Hoteleigenen Restaurant (Kantine), wo wir auch später noch bei einem Bier verweilten und den Abend langsam ausklingen liesen.
Tag 2. Krakau
Nach der Stärkung durch das Frühstück trafen wir auf Katharina, unsere polinsche Reiseleiterin für diesen Tag.
Sie wollte (sollte, musste) uns heute die Schönheiten der nahe gelegenen Stadt Krakau zeigen.
Bei absolutem Sonnenwetter erkundeten wir dann Krakau, wo wir in den alten Gemäuern einige neue Bandfotos knipsten. Nachdem wir einige Sehenswürdigkeiten abgearbeitet hatten, zogen wir in das Zentrum von Krakau welches wirklich absolut sehenswert ist.
Aufällig hier, sind die vielen einheimischen jungen Leute mit Metal-Shirts, Metallica, Maiden und Slayer. Witzig war auch die Begegnung mit einer Straßenmusikertruppe (Cello und Flöten) die bei unserem Anblick spontan „Fear of the dark“ zum besten gaben. Cool!
Zum Mittagessen führte man uns dann auf eine Dachterrasse einer studentischen Einrichtung, außer dem tollen Blick über Krakau konnten wir hier auch sehr gutes Essen genießen. Den Rest der Zeit unserer Krakau-Tour verbrachten wir in den Fußgängerzonen und in diversen Geschäften, wobei sich unsere gesamte Reisegruppe auf einen kleinen Metal-Shop stürzte, wo es zu Niedrigpreisen CDs, T-Shirts und weiterer Metalstoff zu kaufen gab.
Wieder zuhause im Hotel angekommen, wurden wir nach dem Abendessen von Michael (Präsi des Rockclubs) in das hiesige Kulturzentrum geführt (hier sollte auch der Gig am nächsten Tag stattfinden) um ein Konzert einer Olkuszer Band zu sehen.
Die Musik dieser Band lag irgendwo zwischen The Doors und Tool, ganz schwer zu beschreiben. Mal ruhige Passagen, dann wieder totaler Rock, nicht jedem seine Sache aber sehr interessant. Schon hier konnten wir beobachten, dass die Polen sehr gute Musiker sind.
Ja, was sich nach dem Konzert abspielte war wohl der bisherige Höhepunkt dieser Reise.
Da einige aus der Reisegruppe schon Olkusz Kenntnisse hatten, führte man uns in eine Rockkneipe die doch sehr karg gehalten war.
Eigentlich war ja nur ein Bier zum Abschluß des Tages geplant, aber leider änderte sich das schlagartig. Marco und Patrick hatten als erste Kontakt zu den einheimischen Jugendlichen an der Theke aufgenommen, die sich sehr freundlich gaben. Zudem traf man noch Mitglieder einer Olkuszer Band, die mit uns am nächsten Tag auf dem Rockfestival spielen würden.
Polnisches Bier hat einfach mehr Umdrehungen als unseres und leider ist der Wodka auch härter. Nachdem der Großteils des Rockclubs und alle Mitglieder von Destroyed voll waren, wurde der Abend richtig lustig.
Highlights waren anschließend der Wirt der Kneipe (sein name lautet Erwin), die Tanzeinlage an der Gogo-Stange eines Rockclubsmitglieds und die polnische Tussi die zwar mit ihrem langhaarigen Freund im Laden war, aber eigentlich nur uns Aufmerksamkeit schenkte.
Martin zeigte dann noch eine absolute reife Gesangsleistung von Maidens - Fear of the Dark.
Der Rückweg gestaltete sich ebenso lustig, die erste Magenerleichterung wurde direkt vor der Kneipe gelegt. Mario und Marco wollten dann ein Auto umwerfen, was zum Glück dann doch nicht durchgeführt wurde.
Toll waren auch Mario`s sportliche Überrolleinlagen auf einer stark befahrenen Straße.
Nicht so toll waren Patrick`s einlagen, sich selbst den Magen zu erleichtern, was leider auch nicht gelang. Total fertig fiel man dann in die Betten, mancher schaffte es sich wenigstens die Hose noch auszuziehen, andere schliefen gerade so ein. Wirklich destroyed dieser Abend!!!!
Tag 3. Der Auftritt!!!!
Wie grausam die Welt sein kann, merkten wir dann alle am morgen. Manche wurden von höllischen Kopfschmerzen geplagt, andere schauten sich die Kloschüssel nochmals genauer an, jedenfalls so richtig gesund war keiner.
Leider folgte nach dem Frühstück wieder eine kleine Ortsbesichtigung, die wir Gesundheitsbedingt nicht ganz genießen konnten. Als wir dann vom Bürgermeister der Stadt Olkusz empfangen wurden waren die Zustände unsere Verfassung sehr kritisch.
Nach dem Empfang ging es mit dem Bus zum Kulturzentrum zum Soundcheck. Die erste positive Überraschung war, das dass Rockfestival Open Air veranstaltet wurde. Die Bühne stand auf einer kleinen Anhöhe am Ende einer größeren Wiesenfläche.
Wir bauten unseren Krempel auf und zockten dann „We bring the noize“, der Sound wurde sehr gut von den Veranstaltern geregelt.
Nachdem dann auch die Hamlets ihren Soundcheck abgeliefert hatten, fuhren wir zum Mittagessen zurück ins Hotel, wo wir uns anschließend ein Mittagsschläfchen genehmigten. Geweckt wurden wir Abends leider dann durch Regentropfen die aufs Dach prasselten, ----Scheiße so geiles Wetter gestern und heute pisst es. Naja, egal ab zum Festival!!!!
Dort angekommen sahen wir, das die Wiese sich sehr gut gefüllt hatte, ungefähr 300 - 400 Leute zeigen sich nun dort den harten Tönen, sehr viele Menschen, so viele hatten wir nicht erwartet.
Der Wettbewerb gestattete jeder Band nur 10 Minuten (ohne Scheiß!) um ihr können zu zeigen.
Da wir ja soweit gefahren waren, durften wir außer-wettbewerblich noch länger spielen. Von 10 Bands hatten die Hamlets die Startnummer 9 und wir mal wieder aufgrund der Linksauslegung von Mario an den Drums die 10.
Wir sahen leider nicht alle polnischen Bands, aber was wir sahen war sehr gut!!! Eine alternativ Band mit sehr guten Songs und 3 wirklich harte, technisch saubere Death/Thrash Metal Bands die schon einige Banger mobilisierten.
Leider begann es Superheftig zu regnen als die Hamlets die Bühne betraten, was die Zuschauer doch unter ein nahe gelegenes Vordach vertrieb, aber dennoch war die Stimmung bei den 10 Minuten der Hamlets schon sehr gut.
So danach gings dann los, der Regen ging und wir kamen---- DESTROYED in Polen!!!!! We bring the noize!!!!Warum lang warten…gleich zum Anfang der Klassiker!!!
Stimmung unten auf der Wiese schon sehr gut, obwohl wir wohl nicht gerade den Super-Sauber-Spiel-Tag erwischten. Das folgende Everlost kam noch besser an, unten auf der Wiese mobilisierten sich immer mehr Banger.
Nach Everlost zog sich die Festival-Jury zurück um den Gewinner zu ermitteln. Auf schlechtem Deutsch kam die Durchsage “Destroyed sollen weiterspielen“. Ok, jetzt aber richtig!!!
Intro, dann Gof of Disabled……..keine Ahnung wann es geschah???????
Aber irgendwie sprang der Funken völlig über….30-40 Abfahrer stürmten den Hügel zur Bühne hoch, begannen direkt vor uns völlig abzumoshen….Geil!!! Das motivierte uns noch mehr. Sie forderten alles!!!
Patrick`s Schuld, in der Pause zwischen den Songs Master of Puppets anzuspielen…wurde sehr ernst genommen. Spontan wurde dann Metallica`s Hit angespielt. Metallica…ok!! “Four Horsemen“ eigtl. als Zugabe gedacht wurde rausgehauen…die Meute ging voll ab.
Zwischendurch verteilten wir noch unsere Demo-CDs von der Bühne, die wurden uns aus den Händen gerissen.
Leider hatten wir nur 10 dabei….100 hätten wir gebraucht.
Die Spielzeit wurde uns doch leider sehr gekürzt, „Crush to Thrash“, „Killed by Death“ und zum Superabschluß noch „Aggressions“ konnten wir raushauen…viel zu wenig für dieses geile Publikum!!
Es soll sich sogar jemand im Pit die Nase gebrochen haben….…das muß auch nicht sein.
Achso!! Zwischendurch wurde der Preis verliehen…Destroyed Platz 1.!!!! Ok,vielleicht hatten wir Exotenbonus…wer weiß? Aber wer will den Preis…das Publikum war der Hammer!! Echt Wahnsinn.---Thanks Olkusz!!!
Nachdem die Hamlet's einen wirklich guten Gig ablieferten, gibg es Abends zurück ins Hotel wo bereits das Essen und Bier auf uns wartete.
Tag 4. Die Abreise
Gegen 8 Uhr ging es dann wieder zurück nach Schwalbach, wo wir Abends gegen 21 Uhr ankamen.
Bis auf das es ein paar Bandinterne Differenzen bei den Hamlet's gab, verlief die Fahrt ohne Probleme.
Fazit: Es hat echt verdammt viel Spaß gemacht und wir würden uns echt freuen, mal wieder da zu spielen....leider liegt es ja nicht gerade um die Ecke....