Schon erstaunlich was einem so ein Ausflug nach Polen bringt.
Hierzulande kann man ja mal froh sein, wenn man nach 100 maligen Anfragen in irgendeinem kleinen Juze spielen darf. Dazu wird dann noch erwartet, dass man vorher ein hochglanzproduziertes Banddemo abliefert und am besten noch garantiert, 800 Leute mitzubringen. Tja, und die Musik sollte wenn es geht auch nicht so laut sein….
Daher erstaunt es uns doch schon, dass wir nach unserem Gewinn beim Rockwettbewerb in Polska, erneut von der Stadt Olkusz eingeladen worden sind. Diesmal hatte man uns sogar für das Stadtfest vorgesehen gehabt, dass ein ganzes Wochenende lang gefeiert wird.
Problem bei der Sache ist nur, dass der Mario mittlerweile in Argentinien weilt und Thrashmetal ohne Schlagzeug in Polen doch sehr negativ ankommen würde.
Ersatz ist dann auch gefunden worden. Hagen Fitz, seines Zeichen Drummer bei Gardens of Gehenna, bestieg dann auch nach nur 3 gemeinsamen Proben das Flugzeug mit uns. Komplettiert wurde die kleine Reisegruppe von den Rockclubmitgliedern Michel, Rainer und der Kadda.
Nach kurzem Flug und langer Busfahrt, sind wir dann im besten Hotel am Platz untergebracht worden und verbrachten den Rest des Abends damit, unsere Olkuszer Stammkneipe aufzusuchen, wo man uns noch vom letztem mal her kannte.
Am Samstag ging es dann nach einer Burgruinenbesichtigung mittags zum Stadion. Hier war die Bühne aufgebaut, auf der die Feierlichkeiten für das Stadtfest stattfanden.
Leider wurde es im laufe des Abends immer kühler und man konnte sehen, dass sich da was zusammenbrauen würde.
Als wir dann gegen 19:30 unseren Soundcheck machten, war die Sonne schon verschwunden und es begann heftig zu stürmen. Unser supergeiles Timing schaffte es mal wieder, genau vor dem ersten Song die Sintflut loszulösen. Es regnete Bindfäden und alle Zuschauer die nicht für Metal-Musik gekommen waren, ergriffen die Flucht.
Respekt an dieser Stelle an die Metal-Szene in Olkusz, die trotz katastrophalen Wetterverhältnissen vor der Bühne aushielten.
Der Auftritt wurde dann recht lustig, anfangs fiel dann im Gewitter der Strom aus und der Regen blies von der Seite auf uns (und unsere Elektronik).
Dennoch hatten im Chaos wir und vor allem die Jungs und Mädels vor der Bühne ihren Spaß. Leider konnten wir diesmal nur ein sehr kurzes Set spielen, da wir uns in nur 3 Proben nicht mehr als 9 Songs mit Hagen draufschaffen konnten. Hagen legte dann dafür gegen Ende ein Drumsolo hin, dass die Metalfans dann doch entschädigte.
Eher Destroyed-untypisch zockten wir zum Schluss noch Vodoo Child vom guten alten Jimi Hendrix. Bei der minutenlangen Jamsession, lies es sich sogar die Kadda nicht nehmen den Patrick an der Klampfe abzulösen und ein Woodstock-mäßiges Solo hinzulegen.
Nach der Wiederholungszugabe (We bring the noize) ging es klatschnass ins Hotel zurück, wo man sich kurz abtrocknete um dann wieder in unsere Lieblingskneipe einzukehren.
Am Sonntag flogen wir dann wieder zurück nach Hause….mit dem Fazit, dass wir es nicht bereut haben nochmals dort gespielt zu haben.
Schade, dass der Mario nicht bei diesem tollen Ausflug mitfahren konnte, da er ja einen Großteil in der Vergangenheit dazu beigetragen hat. Wir bedanken uns auch auf diesem Wege bei Hagen, der es wirklich ermöglicht hat, dieses Konzert erfolgreich zu bestreiten. Natürlich müssen auch die Kadda, der Rainer und der Michel genannt werden die Destroyed wieder einmal sehr unterstützt haben.